08.02.2021
Die Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal leistete einen intensiven Einsatz im Contact Tracing Center. Der Kanton Aargau ersuchte um personelle Unterstützung. Vom 18. Januar bis am 1. Februar waren täglich über 40 Angehörige des Zivilschutzes aufgeboten. Von 7 Uhr morgen bis 10 Uhr abends wurden im Zwei-Schichten-Betrieb Corona-Infektionen nachverfolgt.
Das heisst: Telefonieren, telefonieren, telefonieren. Infizierte Personen benachrichtigen, Kontaktpersonen ausfindig machen, Quarantänen aussprechen. In dieser zweiten Welle der Pandemie gibt das einiges zu tun. „Wir merkten, wie viel Manpower das Contact Tracing benötigt“, sagt Tim Voser, Zivilschutzsoldat. Die Aufgebotenen erlebten vielerlei. „Gewisse Personen hängten das Telefon auf, als sie ‚Contact Tracing’ hörten“, erzählt Michael Klee. Meistens seien sie als Überbringer der schlechten Nachricht indes auf viel Verständnis und Dankbarkeit gestossen. Severin Rieder ergänzt: „Es gab sogar ältere Personen, die dankbar waren, mit jemanden reden zu können“. Nur blieb für pandemisch irrelevantes Schwatzen natürlich nicht wirklich Zeit. Sprachliche Barrieren und komplexe medizinische Rückfragen brachten die Zivilschützer zeitweilig an ihre Grenzen. In solchen Situationen half das routinierte CONTI-Team des Kantons weiter.
Sicher ist: Diesen Einsatz werden die jungen Männer nie vergessen. Bei manch Einem haben die Tage im Contact Tracing Center den Blick auf die Pandemie richtiggehend verändert. Plötzlich scheint die Krankheit ganz nah: „Man realisiert, wie viele Infizierte in der eigenen Umgebung wohnen“, hält Sandro Mannarino fest, „wirklich jeder kann einen infizierten Nachbarn haben.“