Grösster Übungseinsatz seit Jahren vom ZSO aargauSüd

20.06.2022

Die ZSO aargauSüd führte Mitte Juni ihren grössten Übungseinsatz seit Jahren durch. Im Zentrum stand das Zusammenspiel der einzelnen Fachbereiche bei der Bewältigung eines grösseren Ereignisses, sowie das gezielte Üben von Pionierarbeiten. 

In einem fiktiven Szenario wurde die Einsatzleitung beauftragt, einer Nachbar-ZSO bei den Räumungs- und Sicherungsarbeiten nach einem grossen Unwetter unter die Armen zu greifen. Durch Schichtbetrieb von Pionieren, Fahrern, der Führungsunterstützung, der Sanität und weiteren Funktionen wurde eine 36-stündige Einsatzbereitschaft sichergestellt.

Insgesamt stärkten jeweils rund 70 Pioniere, 10 Betreuer, 23 Stabsassistenten, 9 SanitäterInnen sowie rund 20 Fahrer und Verkehrshelfer ihre Fertigkeiten. Die Einsatzleitung wusste über die Situation Bescheid und konnte sich darauf vorbereiten – um eine möglichst realitätsnahe Übung zu realisieren, wurde die Einsatzleitung jedoch mehrmals von unvorhergesehenen Ereignissen überrascht. Beispielsweise hat die Schweizer Armee eine ABC-Dekontaminierungseinheit auf den Schadenplatz geschickt, was dazu führte, dass der Zivilschutz-Einsatzleiter spontane Entscheidungen treffen und die Planung der Arbeiten laufend anpassen musste. Ausserdem gab es einen Informationsaustausch zwischen Sanität der Armee und Sanität unserer ZSO.

Die Übung verlief erfolgreich – die Zivilschützer leisteten einen enormen Einsatz und mussten zum Teil Nachtschichten absolvieren, welche von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr andauerten. Die Presse-Beauftragten der ZSO aargauSüd haben zusammen mit einem professionellen Kameramann und freiwilligen ProtagonistInnen vier kurze Werbefilme zum Thema «Frauen- und Ausländerförderung im Zivilschutz» aufgenommen. Die Kurzfilme sollen die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und Vorteile im Zivilschutz aufzeigen und somit Frauen und Ausländer dazu bewegen, dem Zivilschutz freiwillig beizutreten. Die Videos werden in den kommenden Monaten auf unseren Sozialen Medien Kanälen veröffentlicht.

Ein Auto, das von Brückentrümmern verschüttet war, ein anderes Auto, das in einer Wassergrube lag und das Bauen einer Brücke waren die Highlights des Einsatzes. Vernetztes Denken und gute Organisation wurde von den Zivilschützern abverlangt. Beispielsweise mussten die Pioniere zuerst das Wasser aus der Grube abpumpen, um das Auto zu bergen. Doch weil das Auto Benzin und Öl verlor, durften sie das verschmutze Wasser nicht in die Natur ablassen. Eine andere Pionier Gruppe baute deswegen ein Auffangbecken. Als Baumaterial dienten Baustämme, die zuvor einen Streckenabschnitt versperrten und somit gleich wiederverwendet werden konnten. Auch die Brücke mussten die Pioniere mit einfachsten Baumaterialien bauen. Europaletten und Stahlseile waren die Herzstücke davon – doch trotz der einfachen Mittel: Die Brücke hält.

Weitere Arbeiten, die ausgeführt wurden, sind: Auspumpen von überfluteten Kellern, Erstellen einer Hangabdeckung sowie Bergung einer verletzten Person am Hang und Sichern von einsturzgefährdeten Kellern. Ausserdem wurde eine Funk Infrastruktur als Hauptkommunikationskanal unterhalten und der Logistikzug ermöglichte das reibungslose Transportieren von Material und Personen.

Der Kommandant ist zufrieden mit der Einsatzleitung und der gesamten Mannschaft. Der neue Chef der RFO aargauSüd, Stefan Eichenberger, welcher Harald Sigel nach über zehnjähriger Tätigkeit ablöst, ist ebenfalls sehr zufrieden mit der Leistung der Zivilschützer. Schiedsrichter aus benachbarten Zivilschutzorganisationen haben die Übung beaufsichtigt und werden ihr Feedback mit dem Kader der ZSO aargauSüd besprechen.

Vereinte Kräfte – das Militär hilft mit beim Bewältigen der Übung
Drohnenaufnahme mit versperrtem Weg und Auto in Wassergrube
2 Pioniere beim Vorbereiten der Bergung des Autos
2 Pioniere beim Errichten der Brücke
Pioniere beim Aufbauen des Schmutzwasserbeckens