Geländefahrkurs 2012

04.05.2012

Fahrkurs

Der aargauische Zivilschutzverband (AZSV) führte auch dieses Jahr am 3. und 4. Mai 2012 wieder je einen eintägigen Fahrkurs mit Geländefahrzeugen (Puch) durch.

Franz Ruckli (Mitglied des AZSV und Kommandant der ZSO Laufenburg) sowie René Graf (Aargauischer Militär Motorfahrer Verband (AMMV)) hiessen um 07.30 Uhr die 12 Teilnehmer im Theorielokal des Armeelogistik Centers Othmarsingen (ALC-O) willkommen.

Mit einer kurzen Theorierunde und Informationen zur administrativen Fahrzeugabnahme wurde der Kurstag eröffnet.
Die Abwicklung und Erfassung der Formalitäten bei Armeefahrzeugen wurde besprochen und die technische Betriebskontrolle an jedem Fahrzeug praktisch geübt.
Nachdem sämtliche zu überprüfenden Kriterien ausgeführt waren, begann der praktische Teil dieses Trainings.

Der erste Teil dieses Fahrkurses bestand darin, das Etappenziel anhand einer Strassenkarte abzufahren und zu erreichen. Eine ideale Gelegenheit Fahrpraxis auch auf etwas längeren Distanzen zu erlangen. Die Stecke führte von Othmarsingen nach Lenzburg, mehrheitlich über Nebenstrassen durch wunderschöne hügelige Frühlingslandschaften durch die Dörfer Dürrenäsch, Zetzwil, Reinach, Beromünster hinunter zum Baldeggersee. Vorbei an saftigen grünen Wiesen, übersäht mit unzähligen blühenden Löwenzahnblumen oder sattgelben leuchtenden Rapsfeldern. Ein wahrer Augenschmaus der zusätzlich mit einem stahlblauen Himmel und blankem Sonnenschein belohnt wurde. Den letzten Streckenabschnitt galt es nach traditioneller Art des Schalonierens abzufahren. Bei einem Landwirtschaftbetrieb im Gemeindegebiet Sulz hoch über dem Baldeggersee war dann auch das 1.Etappenziel erreicht. Ein kurzer Aufenthalt um nochmals die grandiose Aussicht über die liebliche Landschaft des Seetals und die Bergwelt einzufangen, bevor es nach einem kurzen Briefing weiterging.

Beim zweiten Ausbildungsteil ging es darum, praktische Fahrübung auf einer unbefestigten Waldstrasse zu erlangen. Unübersichtliche bewachsene Weggabelungen und kreuzende Wander- und Bikerwege, setzten eine vorausschauende und angepasste vernünftige Fahrweise voraus. Nach einem Fahrerwechsel wurde die Waldstrecke noch einmal befahren, um so allen Teilnehmern die doch sehr seltene Gelegenheit dieser Fahrweise zu ermöglichen. Die Weiterfahrt führte anschliessend im Konvoi ins Freiamt durch Muri, an Bremgarten vorbei bis nach Gnadenthal (Gem. Niederwil). Im Pflege- und Betreuungszentrum Reusspark in Gnadenthal war dann erstmals Mittagspause angesagt. Im Restaurant wurde das gemeinsame Mittagessen eingenommen. Um 13.15 Uhr hiess es wieder los und die Motoren der 7 Puch-Geländewagen wurden gestartet. 

Im naheliegenden abgesperrten Naturschutzgebiet befindet sich ein spezielles Testgelände. Dieses Testgelände ist in militärischem Besitz und steht der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung. Dank einer Ausnahmebewilligung durften wir jedoch dieses Gebiet befahren. Unter der fachkundigen Anleitung von René und Franz wurde die Stecke zu Fuss besichtigt und nebst Verhaltensregeln auf diesem Areal wurden viele wertvolle Tipps und Sicherheits-Instruktionen zum Befahren dieses speziellen Terrains abgegeben. Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit mit einem Puch-Geländefahrzeug die Naturstrecken auf eigene Faust zu befahren. An heiklen Passagen standen Franz und René mit Erfahrungsratschlägen zur Seite. Das Ziel einer schadlosen und unfallfreien Ausbildungssequenz stand an oberster Stelle. Die persönliche Erkenntnis die technischen Fähigkeiten eines solchen Geländewagens 1:1 zu erfahren, entlockten doch dem einen oder anderen Kursteilnehmer ein staunendes Erlebnis. Steile mit Steinbrocken übersäte Abhänge, mit Schlamm und Dreck überzogene Schrägpassagen galt es ebenso zu überwinden, wie das Durchwaten von Bachbeeten und Moorbereichen. 

Nach Beendigung dieser einstündigen Praxiserfahrung waren die Geländewagen mittlerweile mit einer dicken Staub- und Schlammschicht überzogen. Nun galt es wieder nach Othmarsingen ins ALC zurückzukehren und auch den letzten Teil dieses Ausbildungstages mit Erfolg abschliessen zu können. Unter der erprobten Anleitung durch René Graf wurden die Fahrzeuge gereinigt. Gerade das richtige Waschen und Reinigen nach einem Geländeeinsatz ist für das Auto von elementarer Wichtigkeit und muss auch in diesem Fall gelernt sein. Hohlräume und versteckte Aufhängungen im Chassisbereich galt es besonders intensiv von Schmutz und Schlamm zu befreien. Denn nicht selten sind genau diese unzugänglichen Bereiche besonders anfällig für Rost und Beschädigungen. Nach der intensiven Aussen- und Innenreinigung der Autos hatte man beinahe schon den Eindruck ein „ladenneues“ Fahrzeug vor sich zu haben. 

Das Tageziel war erreicht und ein unfallfreier, sehr interessanter und abwechslungsreicher Ausbildungstag war nun zu Ende. Das Fahrtraining war ein voller Erfolg.
An dieser Stelle sei den Organisatoren Franz und René ein herzliches Dankeschön gewidmet. Die vielen positiven und lehrreichen Eindrücke der Teilnehmer werden wohl dazu beitragen, dass auch nächstes Jahr wieder so ein Fahrtraining organisiert und durchgeführt wird.

Hptm Marc Schmidhauser
Kommandant
ZSO Reusstal-Rohrdorferberg