Bericht Geländefahrkurs 2013

17.05.2013

geländefahrkurs

Am 16. und 17.Mai 2013 führte der aargauische Zivilschutzverband (AZSV) wiederum seinen traditionellen eintägigen Geländefahrkurs durch.

Die 10 Teilnehmer wurden pünktlich um 07.30 Uhr durch Franz Ruckli (Mitglied des AZSV), René Graf und Adrian Speckert (Aargauischer Militär Motorfahrer Verband, AMMV) im Theorieraum des Armeelogistik Centers Othmarsingen (ALC-O) begrüsst.
Viele Zivilschutzorganisationen im Kanton Aargau mieten für Ihre Wiederholungskurse zusätzliche Militärfahrzeuge beim ALC an. Für die entsprechende Fahrzeugübernahme sind verständlicherweise einige administrative Aufwendungen notwendig. Damit die benötigten Formulare korrekt und versiert ausgefüllt werden können, wurde zu Kursbeginn genau dieses Prozedere detailliert beübt, besprochen und natürlich auch gleich praktisch durchgespielt. Diese Informationen waren für alle Teilnehmer der verschiedenen ZSO’s sehr hilfreich, um zukünftige Fahrzeuganmietungen rasch und kompetent abwickeln zu können.
Nicht zuletzt nimmt die technische Betriebskontrolle der einzelnen Mietfahrzeuge einen wesentlichen Bestandteil im Prozess der Fahrzugentgegennahme ein.
Unter der fachkundigen Anleitung von Adrian Speckert (AMMV), wurden sämtliche zu überprüfenden Kontrollpunkte ausgeführt und erklärt. Nachdem nun sämtliche Vorbereitungsarbeiten erledigt waren, galt es nun das vermittelte Wissen in die Praxis umzusetzen. Kurz vor 10.00 Uhr hiess es dann: „Aufsitzen und Motoren starten“.
Der erste Teil des Fahrkurses bestand darin, das Etappenziel anhand einer Strassenkarte abzufahren und auch zu erreichen. Traditionelle Navigationskenntnisse waren dabei gefragt, gerade im Zeitalter von Navigation und GPS eine nicht zu verlernende Fähigkeit.
Die Strecke führte von Othmarsingen nach Lenzburg, über Land- und Nebenstrassen durch schöne hügelige Landschaften des Kantons Aargau durch die Ortschaften Dürrenäsch, Zetzwil, Reinach, Beromünster hinunter zum Baldeggersee. Einige Kilometer vor dem 1.Etappenziel galt es dann nicht mehr nach Strassenkarte zu fahren, sondern den Weg anhand der ausgesteckten Schalonierstrecke abzufahren.
Bei einem Landwirtschaftsbetrieb im Gemeindegebiet Sulz hoch über dem Baldeggersee war dann das erste Zwischenziel erreicht. Die zuvor mit einigen Minuten Abstand gestarteten Fahrzeuge trafen nun auf dieser herrlichen Anhöhe nacheinander ein.
Franz Ruckli, welcher in dieser Region aufgewachsen war kommentierte geografisch die grandiose Aussicht über das Seetal und die umliegende Bergkette.
Ihm sei es auch zu verdanken, dass die anschliessende Möglichkeit mit Geländefahrzeugen die unbefestigte Waldstrasse zu befahren, realisiert werden konnte. Unübersichtliche bewachsene Weggabelungen und kreuzende Wander- und Bikerwege, setzten eine vorausschauende und vernünftige Fahrweise voraus. Nach einem Fahrerwechsel wurde die Waldstrecke noch einmal befahren, damit alle Teilnehmer die Möglichkeit erlangten, die doch eher seltene Gelegenheit dieser speziellen Fahrsituation zu erleben.
Die Weiterfahrt führte im Anschluss im Konvoi ins schöne Freiamt durch Muri, an Bremgarten vorbei bis nach Gnadenthal (Gemeinde Niederwil). Im Pflege- und Betreuungszentrum Reusspark in Gnadenthal war dann erstmals Mittagspause angesagt. Im Restaurant wurde das gemeinsame Mittagessen eingenommen.
Gegen 13.15 Uhr hiess es wieder los und schon kurz darauf schnurrten die Motoren der Geländewagen wieder. Im naheliegenden abgesperrten Naturschutzgebiet befindet sich eine spezielle Geländefahrpiste. Diese Teststrecke ist in militärischem Besitz und steht der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung. Dank einer Ausnahmebewilligung durften wir anlässlich unseres Geländefahrkurses dieses Gebiet befahren. Die Strecke wurde zuerst zu Fuss besichtigt. Unwegsames Gebiet und das Befahren von diesem speziellen Terrain weist doch so einige Tücken auf. Unter der fachkundigen Anleitung von René und Franz wurden aber die Teilnehmer mit den entsprechenden Sicherheits-Instruktionen und Tipps versorgt, sodass die Fahrten auf dieser Geländepiste sicher durchgeführt werden konnten.
Die persönliche Erkenntnis die technischen Fähigkeiten eines PUCH-Geländewagens unter realistischen Bedingungen zu erfahren, entlockten doch dem einen oder anderen Kursteilnehmer ein staunendes Erlebnis.
Sehr steile mit Steinbrocken übersäte Abhänge, rutschige Schrägpassagen, sowie schlammige Wasserstellen galt es zu durchqueren. Diese Offroad-Fahrweise hinterliessen auf den Fahrzeugen eindeutige Spuren. Die Geländewagen waren mittlerweile mit einer dichten Staub und Schlammschicht überzogen.
Nach der über einstündigen praktischen Ausbildung auf der Geländestrecke galt es wieder nach Othmarsingen zurück zu kehren. Nebst dem Fahrerlebnis im Schlammloch gehört die einwandfreie Reinigung des Fahrzeuges selbstverständlich auch dazu. Unter der erprobten Anleitung durch René Graf wurden die Fahrzeuge aussen und innen gereinigt. Gerade das richtige Waschen und Reinigen nach einem Geländeeinsatz ist für die Fahrzeugpflege und Werterhaltung sehr wichtig. Hohlräume und versteckte Aufhängen im Chassisbereich galt es besonders intensiv von Schmutz und Schlamm zu befreien. Denn nicht selten sind genau diese unzugänglichen Bereiche besonders anfällig für Rost und Beschädigungen.
Das Tagesziel war erreicht und ein unfallfreier, sehr interessanter und abwechslungsreicher Ausbildungstag war nun zu Ende. Das Fahrtraining war auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg.
Die vielen positiven und lehrreichen Eindrücke der Teilnehmer werden wohl dazu beitragen, dass auch nächstes Jahr ein Geländefahrkurs durch den AZSV organisiert und durchgeführt wird.

Major Marc Schmidhauser
Kommandant
ZSO Reusstal-Rohrdorferberg