17.06.2023
Mit einem fiktiven Szenario mit Hochwasser, Sturmböen und Stromausfällen bereitete sich das Regionale Führungsorgan (RFO) aargauSüd am Donnerstagabend, 15. Juni 2023, auf einen Ernstfall vor. Das Drehbuch schrieb das RFO Zurzibiet und legte dabei den Fokus bewusst auf Umweltereignisse, die wegen des Klimawandels in Zukunft vermehrt auftreten können, um eine möglichst realitätsnahe Ausgangslage zu haben.
Teilgebiete von Gontenschwil unter Wasser, überschwemmte Untergeschosse, versperrte Strassen, ein unterbrochenes Telefonnetz, Wohnhäuser, die aufgrund heruntergefallener Bäume nicht mehr zugänglich sind, Stromausfälle und das Risiko von Grundwasserverschmutzung – es war keine einfache Aufgabe, mit der das RFO aargauSüd am Donnerstagabend konfrontiert wurde. Die Leitung des RFOs verschaffte sich innert kürzester Zeit eine Übersicht zur Lage im Wynental und begann sogleich, erste Sofortmassnahmen (SOMA) zu treffen. So bot das RFO umgehend den RFO-Stab auf, welcher verschiedene Interessengruppen der Region umfasst, wie beispielsweise Vertreter der Feuerwehr, der Polizei, des Zivilschutzes, des Gesundheitswesens sowie der technischen Betriebe der Region. In einem Ernstfall ist das Zusammenspiel der Blaulichtorganisationen und sekundären Einsatzkräften wie dem Zivilschutz von höchster Wichtigkeit.
Die Leitung des RFO informierte den RFO-Stab über die Situation und verteilte den einzelnen Fachbereichen konkrete Aufgaben zur Umsetzung. Der Zivilschutz wurde beauftragt ein Verpflegungskonzept für die rund 180 Einsatzkräfte auf die Beine zu stellen, die Feuerwehr etablierte einen Notfalltreffpunkt und kümmerte sich um die Hilfesuchenden vor Ort, der Infodienst des RFOs publizierte innert kürzester Zeit ein Infoschreiben mit Verhaltensregeln auf gängigen Webseiten sowie in den sozialen Medien und die Polizei übernahm die Leitung des Verkehrskonzepts.
Um einen Informationsaustausch zwischen den einzelnen Fachbereichen zu gewährleisten und um neue Erkenntnisse und Problemstellungen umgehend anzugehen, hat der Chef RFO, Stefan Eichenberger, regelmässig zum Rapport aufgerufen. Dabei wurde beispielsweise berichtet, dass Medienschaffende die Räumungsarbeiten behindern, da sie auf der Suche nach Informationen mit den Dienstleistenden und den betroffenen Anwohnern sprechen. Darauf reagierte die Leitung des RFOs indem man kurzerhand eine Medienkonferenz einberief und im Vorfeld eine Medienmitteilung zu den aktuellen Geschehnissen publizierte.
Das RFO aargauSüd demonstrierte in der Übung, dass die Gruppe harmoniert und in einem Ernstfall in der Lage ist, einen komplexen Einsatz zu koordinieren. Das RFO Zurzibiet war mit der geleisteten Arbeit sehr zufrieden und stellte fest, dass Lehren aus früheren Übungseinsätzen umgesetzt wurden. Roger Weber von der Katastrophenvorsorge Kanton Aargau war ebenfalls vor Ort und sah die Übung als erfolgreich absolviert an. Nach einer Schlussbesprechung der Führung der beiden RFOs endete der Einsatz – das RFO aargauSüd bedankte sich bei ihren Kollegen aus dem Zurzibiet für die spannende Übung.
RFO beim Rapport
RFO beim Erarbeiten von Konzepten